Von den Kindern
Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht
des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch,
aber nicht von euch,
und obwohl sie mit euch sind,
gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,
aber nicht eure Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben,
aber nicht ihren Seelen,
denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,
das ihr nicht besuchen könnt,
nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen,
wie sie zu sein,
aber versucht nicht,
sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts,
noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen,
von denen eure Kinder
als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und Er spannt euch mit Seiner Macht,
damit Seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Lasst euren Bogen von der Hand des Schützen
auf Freude gerichtet sein;
denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt,
so liebt Er auch den Bogen, der fest ist.
- Khalil Gibran -
Aus systemischer Sicht versuchen Kinder als Symptomträger das System, die Familie in der sie leben, zu heilen. Das Zeigen eines Symptoms ist demnach ein Lösungsversuch - aus Liebe zu den Eltern.
Systemtherapeuten arbeiten daher mit der Familie, bzw. den für die Entstehung des Symptoms relevanten Familienangehörigen. Probleme werden dort gelöst, wo sie entstanden sind.
Dank der systemischen Methodenvielfalt können meist alternative Lösungen gefunden werden, die das symptomhafte Verhalten des Kindes überflüssig machen und das Kind entlasten.
Ist die Mutter/Vater-Kind-Bindung nicht gelungen kann diese mit der Methode des körperlichen "Haltens" nachgeholt werden. Das Halten der Eltern und das Gehalten werden des Kindes birgt Transformationsmöglichkeiten.
Dabei kann die Liebe wieder fließen.
Liebe hat vermutlich die stärkste Transformationskraft.